Kanali Togawa wird auf der Data Science Mania 2024 zum Thema Teamkultur einen interaktiven Vortrag halten. Wir haben vorher schon mal mit ihr gesprochen.

Stell dich bitte kurz vor.

Als japanisch-australische Rheinländerin bin ich zwischen verschiedenen Kulturen groß geworden.

Was gilt wo als lustig, was als höflich?

Wenn zwei aneinander vorbeireden, welches „Interface“ fehlt da?

Mit diesen impliziten Fragen bin ich groß geworden. Es begeistert mich, wenn Menschen leuchtende Augen bekommen und zusammenarbeiten. Es wurmt mich, wenn Hoffnung fehlt oder Konflikte schwelen. Wenn Letzteres bei mir selbst passiert, hilft die Schönheit der Musik und vor allem der Natur, um wieder Energie zu tanken und Demut zu spüren. Oder mit meinen kleinen Töchtern peinliche Ausdruckstänze zu machen, bis wir vor Lachen nicht mehr können.

Erzähle uns etwas über deinen Weg.

Mein „Weg“ auf dem Lebenslauf hat nach dem Mathematikstudium so verschiedene Stationen, dass man sich die Frage stellt: Was will die eigentlich? Die habe ich mir auch über viele Jahre gestellt, in denen ich immer wieder fachliche Aufgaben angestrebt habe. Gemeinsam hatten die alle, dass auf der Stellenbezeichnung etwas anderes stand als was mich wirklich umgetrieben hat. Nämlich Teamkultur, Macken im „System“, Integration neuer Kollegen, Führungsverhalten, mentale Gesundheit. Das resultierte seit über einem Jahrzehnt immer wieder in privaten Weiterbildungen über Coaching, Scrum, SAFe, Management 3.0 etc., die ich mehr oder minder unverhohlen auf der Arbeit anwenden konnte. So kam es, dass ich in einem großen Unternehmen auf dem Organigramm ganz unten angesiedelt war, und doch immer wieder aus heiterem Himmel in Managementrunden eingeladen wurde, um diese „angeblich dummen Fragen zu stellen, die allen weiterhelfen“ – oder zum Sorgentelefon eines Projektmanagers wurde, der in Engpässen steckte. So etwas ist in Konzernen aber nicht gern gesehen und die eigene Wirksamkeit bleibt recht beschränkt. Daher habe ich mich selbstständig gemacht. Bessere Ideen als Interne habe ich nicht unbedingt, aber dafür die Unabhängigkeit von der Hierarchiekette, um an verschiedenen Ecken und Enden der Organisation mit weniger Befindlichkeiten den gesunden Menschenverstand zu vernetzen.

Welches Thema wirst du auf der Data Science Mania beleuchten?

Am 15.4. freue ich mich darauf, die Kommunikation als Instrument für Teamkultur und für agile Kultur näher zu betrachten – nicht nur für das sozial so wichtige Ziel, motivierter und ausgeglichener zu arbeiten, sondern auch für das unternehmerisch notwendige Ziel, „Wert“ zu generieren.

Warum bist du bei der Data Science Mania dabei?



Die Data Science Mania stellt einen sehr wichtigen Aspekt für „gutes“ Arbeiten in den Vordergrund: Als Fachperson verlässt man die jeweilige Ausbildungsstätte mit einer Menge an Methoden, Algorithmen, Strukturen im Handgepäck. Und dann stellt man mit Erschrecken fest: Über 70% des Alltags bestehen aus Interaktionen mit Anderen. Hier liegt viel Potential für Unzufriedenheit und Ineffizienz, aber eben auch für Synergien und Flowzustände. Das geht jeden etwas an, unabhängig von Fachlichkeit, von Hierarchiestufe oder Erfahrung. Das erklärt meine Motivation, zuzusagen – dankenswerterweise wurde ich überhaupt eingeladen!

Vielen Dank, wir freuen uns auf deinen Beitrag!

Wer schon jetzt mehr über Kanalis Arbeit erfahren möchte, dem empfehlen wir ihre Homepage: https://make-work-flow.org/